Agilität, Interdisziplinarität, Scrum: Wieder einmal Buzzwords aus der Welt der Wirtschaft, hinter denen sich mehr Luft als Substanz verbirgt? Von wegen! Wer sich detaillierter mit den neuen Projektmanagement-Methoden beschäftigt, erkennt rasch die Vorteile:
Das in der Wirtschaft oft thematisierte Silodenken verhindert, dass alle Abteilungen und Teams an einem Strang ziehen. Daher ist ein regelmäßiger Austausch zwischen den Abteilungen unabdingbar. Frauscher ist überzeugt, die Anforderungen der Kunden und Märkte nur mit interdisziplinären Projektteams vollumfänglich zufriedenstellen zu können. Diese Teams bilden das Kernelement der neuen Strukturen. So setzen die Abteilungen R&D, RAMS (Reliability, Availability, Maintainability and Safety) und Product Management ihre Ziele in interdisziplinären Projektteams um.
Zu den Alleinstellungsmerkmalen bei Frauscher zählen nicht nur die Abteilungen und Projektteams an sich, sondern auch die Befugnisse, mit denen sie ausgestattet werden: Die Teams handeln größtenteils eigenverantwortlich und können Entscheidungen im Sinne der Kunden rascher umsetzen. Das wäre nicht möglich ohne das Vertrauen der Führungskräfte in die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. Dennoch braucht es Personen, die das große Ganze im Blick behalten. Für die genannten Abteilungen übernimmt diese Aufgabe das im Januar 2020 neu gegründete Product Development Board. Dieses unterstützt die Abteilungen unter anderem bei der Definition der Projektziele und OKRs. Zudem zeichnet sich das Board für die Produktstrategie und das Leadership inklusive Recruiting und Personalentwicklung verantwortlich.
Bei Scrum geht es darum, Projekte in Iterationszyklen – den sogenannten Sprints – zu organisieren. Diese dauern typischerweise maximal zwei bis vier Wochen. Um schnelle Wege und Entscheidungen sicherzustellen, hat Frauscher die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen geschaffen. So befinden sich Abteilungen, die besonders eng zusammenarbeiten im selben Gebäude. Zwar sitzen sie in eigenen, getrennten Büros, wo auch die internen Abstimmungen erfolgen; doch es bieten sich genügend Möglichkeiten, um rasch zusammenzukommen und Themen in Ruhe zu besprechen. Durch das gemeinsame projektbezogene Arbeiten sind die Mitglieder eines Projektteams vollständig in die jeweiligen Abläufe involviert.