27.05.2024
8 Minuten Lesezeit

Reaktion auf Kundenanforderungen – Entwicklung des Radsensors RSR110 und des Frauscher Track Vacancy System FTVS

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In der Dynamik des heutigen Geschäftsumfelds geschieht der technologische Wandel in hoher Geschwindigkeit. Unternehmen müssen jetzt innovativ denken und handeln, um sich an die ständig neuen Kundenanforderungen anzupassen und sich auf dem Markt zu behaupten. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1987 hat sich die Frauscher Sensortechnik GmbH als Marktführer in ihrem Segment positioniert und durchgehend enge Kontakte und eine effiziente Zusammenarbeit mit den Kunden angestrebt. Gleichzeitig setzte sich das Unternehmen zum Ziel, die allgemeinen Anforderungen der Bahnindustrie zu erfüllen. Diese Verpflichtung führte schon oft zur Entwicklung innovativer Produkte und Systeme: Ein Beispiel ist die Entwicklung der Frauscher Gleisfreimeldeanlage, eine kosteneffiziente Achszähllösung, die für sicherheitsunkritische Applikationen ausgelegt ist.

Globale Akzeptanz: Achszähler als bewährte Technologie

In den vergangenen Jahrzehnten wuchs der weltweite Einsatz von Achszählern in Signalanlagen exponentiell an. Der Grund dafür ist die allgemeine Zuverlässigkeit und Flexibilität – entscheidende Faktoren für den Einsatz dieser Lösung in verschiedensten Projekten und für verschiedene Kundenanforderungen in einem breiten Spektrum von Applikationen, darunter Gleisfreimeldung, Weichenumstellschutz und Bahnübergangssicherung. Aufgrund dieser Eigenschaften sind Achszähler eine sicherheitskritische Komponente in modernen Signalanlagen und spielen eine wichtige Rolle hinsichtlich Sicherheit und Effizienz im Schienenverkehrsbetrieb.

Der RSR110 bildet die Basis des Frauscher Track Vacancy Systems FTVS

Die Entwicklung des Frauscher Radsensors RSR110 ist ein wichtiger Schritt bei der Raddetektion in sicherheitsunkritischen Anwendungen. Der RSR110 ist aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten eine kostengünstige und effiziente Lösung für sicherheitsunkritische Applikationen und kann daher nahtlos in jedes System integriert werden. Dieser Radsensor ist auch ein wichtiger Bestandteil des Frauscher Track Vacancy System FTVS, in Kombination mit dem Radsignalumwandler WSC und dem Wheel Counting Board WCB.

Durch seine robuste Bauweise ermöglicht der Radsensor RSR110 auch unter schwierigen Bedingungen eine zuverlässige Raddetektion. Die leichte Installation, minimale Wartungsanforderungen und die geringen Lebenszykluskosten steigern die allgemeine Effizienz und senken die Anwendungskosten. Weiterhin verfügt der RSR110 über Schutzklasse IP68, was für einen umfänglichen Schutz gegenüber eindringendem Wasser bis zu einer Tiefe von 1 Meter für eine Dauer von 30 Minuten sorgt. Dadurch ist die Lösung ideal für Projekte geeignet, in denen es häufig zu Überflutungen im Bereich neben den Schienen kommt. Der Radsensor RSR110 ist daher eine zuverlässige und flexible Lösungen für verschiedene sicherheitsunkritische Schienenverkehrsapplikationen und ist eine Lösung, die weltweit in verschiedensten Projekten eingesetzt und getestet wurde. Aufgrund der patentierten Frauscher Schienenklaue kann der Sensor rasch und unkompliziert installiert werden. Es müssen keine Löcher in die Schiene gebohrt werden, wodurch die Montagekosten sinken und sich die Anwesenheit von technischem Personal auf den Schienen verringert.

Hinsichtlich des FTVS wird der Frauscher Radsensorsignalumwandler WSC verwendet, um die Radsensorinformationen zu digitalisieren, wobei die analogen Ausgangssignale, die vom RSR110 empfangen werden, in digitale Impulse umgewandelt werden. Das Wheel Counting Board WCB verwendet anschließend diese Informationen, um den Frei- und Besetzt-Zustand für ein bestimmten Schienenabschnitt anzuzeigen.

Das Frauscher Track Vacancy System FTVS, eine kostengünstige Lösung für sicherheitsunkritische Applikationen

Aufgrund des breiten Anwendungsspektrums wurde der RSR110 schrittweise in einer steigenden Anzahl von sicherheitsunkritischen Applikationen eingesetzt, zum Beispiel auf Rangierbahnhöfen für Zwecke wie Abstellgleisüberwachung, Weichenschutz, Toröffnung und vieles mehr. Die Betreiber haben sich an die Zuverlässigkeit und Leistung des Systems gewöhnt, insbesondere in Bereichen mit schwierigen Umgebungs- oder Wetterbedingungen. Der weit verbreitete Einsatz dieses Sensors als robustes und zuverlässiges Produkt führte letztendlich zur Entwicklung des Frauscher Track Vacancy System FTVS.

FTVS ist ein Achszählsystem für sicherheitsunkritische Applikationen, das aus drei Komponenten besteht: dem Radsensorsignalumwandler WSC, dem Wheel Sensor Counting Board WCB und dem zuvor genannten Radsensor RSR110. Der WSC übernimmt die Umwandlung des vom RSR110 empfangenen analogen Ausgangssignals in ein digitales Signal, das zum WCB geleitet wird, um die Achszählung zu ermöglichen.

Der WSC generiert zwei Ausgangssignale, die mit dem FTVS konfiguriert werden können: Das erste Ausgangssignal bildet einen digitalen Systemimpuls für das WCB, um die Achszählung zu ermöglichen, und das zweite Ausgangssignal kann in Kombination mit anderen Signalen für Richtungsinformationen oder Mitten- oder Schrankenimpulse verwendet werden. Die Funktion des WCB besteht in erster Linie darin, die Achsen zu zählen, die sich in einen bestimmten Schienenabschnitt hinein und wieder aus ihm heraus bewegen, um zu ermitteln, ob der Schienenabschnitt frei oder besetzt ist. Dies geschieht mittels digitaler Impulse, die vom WCS ausgehen.

Die einfach gestaltete Architektur und die gut strukturierten Kernfunktionen des FTVS ermöglichen dem Betreiber eine Reihe von Vorteilen, darunter:

  • Zuverlässigkeit unter allen schwierigen Wetter- und Schienenbedingungen
  • Leichte und unkomplizierte Installation sowie geringe Wartungskosten
  • Begrenzte Anzahl an Komponenten und daher Möglichkeit der Installation in Bereichen mit beengten Platzverhältnissen
  • DIN-Schienenmontage, mit minimalem Platzbedarf in Schaltschränken am Streckenrand
  • Keine Totabschnitte oder elektrische Isolierung erforderlich
  • Geeignete für ein breites Spektrum an sicherheitsunkritischen Applikationen wie z. B. Weichenumstellschutz auf Rangierbahnhöfen

Der FTVS ist daher gut geeignet für Betreiber, die ein hochverfügbares und zuverlässiges sicherheitsunkritisches System benötigen, ohne Anforderung an erweiterte Funktionen, die vom sicherheitskritischen Frauscher SIL4-Achszähler, dem Frauscher Advanced Counter FAdC®, realisiert werden. Aufgrund seiner Flexibilität ist der FTVS besonders für Rangierbahnhöfe, industrielle Bereiche und Güterbahnhöfe geeignet, wo schwierige Betriebsbedingungen die Leistung der Gleisbeschaltung beeinträchtigen können oder wo Platzbeschränkungen im unmittelbaren und erweiterten Streckenbereich eine Nutzung des Systems erschweren.

Das Interesse am FTVS steigt kontinuierlich, wobei die Nachfrage von verschiedensten Schienenverkehrsbetreibern aus einer Vielzahl von Gebieten und Ländern stammt. Die Zahl und der Umfang der potentiellen Applikationen des FTVS steigen demnach: Ein gutes Beispiel dafür ist die Nutzung des FTVS als kostengünstige Lösung mit geringem Wartungsaufwand für die sicherheitsunkritische Bahnübergangssicherung.

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